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Besuch der Messe Südback

Gespräch mit den Aufsichtspersonen der Berufsgenossenschaft – unsere gesetzliche Unfallversicherung

der Messebesuch in Stuttgart gab Gelegenheit beim Stand der Berufsgenossenschaft BGN vorbeizuschauen. Ein Gespräch vor Ort mit den Kollegen und Kolleginnen des Außendienstes in ungezwungener Umgebung ist immer interessant und nachhaltig. Ich erfuhr, ein junger Mitarbeiter hat sich vier Finger an einem Ladenwolf abgetrennt. Ich war überrascht und konnte es nicht nachvollziehen. Die Geräte haben doch einen Schutz über dem Einfüllschacht. Scheinbar wurde dieser weggedrückt, der Mitarbeiter hat in die Einfüllöffnung gefasst.

Die Betriebsbetreuung durch den technischen Aufsichtsdienst, unterstützt vor Ort bei einer Begehung. Sie beraten zu Maßnahmen zur Verhütung von Arbeitsunfällen. Sie beraten Unternehmer und Versicherte zu Fragen des Arbeitsschutzes. Diese Gelegenheit sollte man wahrnehmen.

Sehr interessant, der richtige Umgang mit Propangasgeräten und -flaschen. Welche Schlauchgarnitur, Druckminderer und Schlauchbruchsicherung sind gesetzlich vorgeschrieben. Wie oft müssen Geräte und Anschlußgarnituren von einem Sachverständigen geprüft werden?

Sind alle Personen geschult im richtigen Umgang mit Feuerlöscher? Wurde das in einer Schulung vermittelt? Warum ist der spezielle Fettbrandlöscher für die Küche am besten? Welcher Löscher ist für den Einsatz bei elektrischen Anlagen etc. geeignet?

Denn im Fall der Fälle, wird dies überprüft, und der Arbeitgeber ggf. in Verantwortung genommen.

Nutzen Sie die Beratung der Berufsgenossenschaft.

 

Südback in Stuttgart vom 26. bis 29. Oktober

Ideen – Informationen – Netzwerken

In Zeiten akuten Fachkräftemangels und hoher Fluktuation stehen Cafés, Bäckereien und Konditoreien vor der Herausforderung, das Arbeitsaufkommen mit weniger Mitarbeitenden zu bewältigen. Die Optimierung und die Vereinfachung der Arbeitsprozesse werden immer wichtiger.

Von großem Interesse ist der Blick vieler Gastronomen und Hoteliers in die Welt der Backshops und Cafés. Sie müssen sich den Anforderungen stellen, Ganztageskonzepte umzusetzen, um die Attraktivität   zu steigern, und Frühstücksangebote, Mittagsverpflegung und interessante Angebote für den Abend anzubieten. Sie haben eine andere Denkweise zur Umsetzung als Gastronomen. Einige haben erkannt, dass der Mittagstisch aufwendiger und anspruchsvoller in der Umsetzung ist. Da sind die Fleischereien im Vorteil.  Bei denen flacht das Geschäft aber nach 14 Uhr deutlich ab, und sie beenden den Verkauf. Die Zusammenarbeit mit einem Bäcker könnte für die Gastrobranche eine Alternative sein, zusätzlich Umsatz zu erlösen, und sollte geprüft werden.

Auf der Südback hat Mann und Frau einfach mal Zeit sich hinzusetzen und den Vorträgen und Anregungen zu folgen.  Auf der Bühne in Halle 6 werden kreative Konzepte – kulinarische Inspirationen, wissenswerte Vorträge, Präsentationen, aktuelle Snackideen und vieles mehr vorgestellt.

Die Ladenbauer sind sehr innovativ und gehen auf die immer anspruchsvolleren Kunden ein. Da lohnt sich ein Blick für unsere Branche, sie sind am Zeitgeist, Trendsetter.  Design, Deko, Aufteilung der Restaurants etc. Sie sind immer auf dem neuesten Stand und eine wahre Inspiration für alle UnternehmerInnen.

Der Messerundgang ist entspannter als der Besuch einer großen Gastronomiefachmesse und passt besser in einen freien Tag. Da lohnt sich noch ein Abstecher in die Stuttgarter Innenstadt. In der Lautenschlagerstraße befinden sich einige interessante Gastrokonzepte. Im Zentrum zwischen Eberhardstraße und Königstraße finden sich einige Gastronomien, die einen Blick wert sind. Der Stuttgarter Ratskeller wurde mit großem Aufwand umgebaut und zeigt wie ein großer Gastraum eingerichtet werden kann. Das gastronomische Angebot ist gut umgesetzt und erfüllt die Erwartungen und Vorstellungen für einen modernen Ratskeller.

 

Einrichtung und Betrieb eines Quartier-Cafes

Verantwortung beim Betrieb einer gastronomischen Einrichtung aus „anderer Sichtweise“

Ich schildere meine Erfahrung bei einer Schulung nach §4 der Lebensmittelhygieneverordnung. Sehr interessant und aufschlussreich, welche Entscheidungen für die Umsetzung des Projekts unmittelbar getroffen wurden.

Die Teilnehmer haben keinerlei Vorkenntnisse und sind Angestellte einer Wohngenossenschaft, welche diesen Quartierstreff für Bewohner einrichten und betreiben möchte. In der Schulung wurden alle Pflichten ausführlich besprochen. Die Einhaltung der lebensmittelrechtlichen Vorschriften etc. etc.. Insbesondere auch Haftung der Betreiber, bzw. Verantwortlichen.

Es ist geplant, ein Tages-Treffpunkt einzurichten und zu betreiben. Gedacht selbstgebackene Kuchen anzubieten, ggf. kleine Snacks, vielleicht auch ab und an einen Mittagstisch. Ein Auszubildener könnte doch Kochkurse durchführen und anschließend die Gäste kulinarisch verwöhnen. Ideen sind viele vorhanden.

An der Erfüllung der Standards für die baulichen Anforderungen dürfte es kein Problem geben. Die tägliche Reinigung übernimmt ein Fachbetrieb. Haftung ist das bestimmende Thema. Um es kurz zu fassen, das Projekt wurde gestoppt, die Einrichtung einer Vollküche wurde verworfen. Kuchen bzw. Backwaren werden von einem Bäcker geliefert. Nicht einfach, einen geeigneten Lieferanten zu finden, welcher  die gesetzlichen Bestimmungen zum einwandfreien Transport gewährleistet, bzw. bereit ist zwei oder drei Kuchen zu liefern.

Wie gesagt, die Vorschriften und Auflagen zu erfüllen, die Haftungsübertragung an die Verantwortlichen, das alles ist aus Sicht der Entscheider (Branchenfremde) eine zu große Bürde, können und wollen sie nicht.

Diese Sichtweise bzw. Bewertung und Einschätzung ist für alle Existenzgründer vor Geschäftsgründung essenziell.

Sich genau den Schritt überlegen, und Hände weg von einem blauäugigen Einstieg in die Gastro-Selbständigkeit. 

Wirt ordnet die schwierige Zeit neu ein und zieht Konsequenzen

 

Kollege auf der schwäbischen Alb muss die aktuell schwierige Situation bewerten und handeln. Er trennt sich von 25% seines Umsatzes

Er ist ein Gastronom durch und durch, betreibt einen Partyservice und bedient eine Eventgastronomie auf dem Schloss. Er folgt seiner gastronomischen Philosophie. Frische, Qualität und Handwerk.

Seit zwei Jahren bewirtschaftet er eine Kantine in der auch Gäste von außerhalb einkehren dürfen. Kocht frisch und verarbeitet im Betriebsrestaurant Top-Ware. Seit Jahresbeginn stellt er fest, dass seinen Gästen das Geld nicht mehr so locker sitzt. Sie gehen nicht mehr so oft essen und halten den Euro zusammen. Selbst während Corona sei es einfacher gewesen, Die Gäste hatten Geld, das sie auch in der Gastronomie ausgegeben hätten.

9.90 € verlangt er für sein Mittagsmenü, betriebswirtschaftlich notwendig sind 14,00 €, das können die Mittagsgäste halt nicht mehr aufbringen. Dazu kommt auch noch der Personalmangel, der eine Herausforderung im Betriebsalltag ist. Er ist gezwungen nicht wirtschaftlichen Bereich abzugeben, obwohl damit ein großer Anteil am Gesamtumsatz erlöst wird.

Er konzentriert sich auf den Veranstaltungsbereich. Im gehobenen Segment sind die Gäste bereit gerne mehr zu bezahlen, wenn das Angebot und der Service stimmt. Er entschärft zudem die Personalsituation und  seine Mitarbeiter können optimaler eingesetzt werden.

Zahlen zu kennen und zu bewerten, ist heute wichtiger denn je, Entscheidungen zeitnah fällen, um sich von nicht wirtschaftlichen Geschäftsbereichen rechtzeitig zu trennen.

 

 

Trinkgeldtaste

ein großes Thema in den letzten Wochen ist die Trinkgeldtaste auf den Kartenterminals. 7,14 & 21% (5-10-15%) sind je nach Anbieter vorgegeben. Gäste fühlen sich bisweilen genötigt, und sehen einen Zwang.

Trinkgelder in dieser Höhe kennen wir aus den USA. Da ist es Normalität, die Servicekräfte mit 15 bis 25% Tip zu entlohnen. Diese Entlohnung  für die Servicekräfte notwendig, da sie eine sehr niedrige Entlohnung erhalten. und von den Tips leben, das ist ihr Haupteinkommen. Für Touristen ist es nicht immer einfach, hier richtig zu agieren. Man muss als Urlauber wissen, dass die Speisekartenpreise in  Amerika ohne Serviceleistung und ohne Mehrwertsteuer angegeben sind, die Steuer beim Bezahlprozess on Top addiert wird. Bei größeren Tischen/Gruppen sind auch in Amerika die Betreiber dazu übergegangen, feste Serviceaufschläge von 20-25% im Rechnungsbetrag einzurechnen.

Anbieter von Bezahlsystemen haben in den letzten Monaten die Daten ausgewertet. Die Nutzung der Trinkgeldtaste hat um bis zu 50% zugenommen. Je kleiner der Betrag desto höher ist das Trinkgeld. Meist werden 10% Tip bei Zahlungen bis 20 € gegeben. Interessant, bis 20 € fallen die Trinkgelder höher aus und nehmen mit größerem Rechnungsbetrag prozentual deutlich ab.  Auch sei es für den Gast einfacher, kein Trinkgeld zu geben. Selten werden über 20 € gegeben.

Die Kalkulation der deutschen Kneipenlandschaft beinhalten i.d.R. den Service mit 12 bis 15% und zuletzt die gesetzliche Mehrwertsteuer mit aktuell 19%. Üblich ist normal eine Kalkulationen wo die Serviceleistung in den Personalkosten inkludiert ist, diese sind aktuell bei 35-45%. Noch zu DM Zeiten arbeiteten KellnerInnen in den klassischen Kneipen, Wirtschaften und Lokalen auf Prozente zwischen 10%, bis 18% in Biergärten und bei Saalgeschäften. Sie verantworteten auch Zahlungsausfälle der Gäste. Die Berechnungsgrundlage ist der ausgewiesene Rechnungsbetrag abzüglich der Mehrwertsteuer. In Deutschland werden die MitarbeiterInnen im Service vom Unternehmen nach Vereinbarung und Arbeitsvertrag entlohnt. „Zahlgeschäfte oder Geldbeutelgeschäfte“ finden sich heute meist nur noch bei Festbetrieben und großen Veranstaltungen (Saalgeschäften) mit sofortigem Abkassieren. Oft kaufen im Vorfeld die Servicekräfte bei den Wirten Bons oder Chips und „verkaufen“ diese dann an die Gäste. Das wirtschaftliche Risiko bei Zechpreller oder sonstigen Verluste tragen sie.

Sinnvoll ist eine Barzahlung des Trinkgeldes bei einer Familienfeier, privaten Veranstaltung etc.. Alle MitarbeiterInnen sollen beteiligt werden. Nicht nur Service, auch die Küche sollte eingebunden werden. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zum erfolgreichen Ablauf einer Veranstaltung.

Für mich als Gast ist es schwierig nachvollziehbar, was mit den Trinkgeldern vom Cashterminal geschieht, aus diesem Grund gebe ich grundsätzlich das Dankeschön in bar. Vom Dehoga Verband erfahre ich, dass das Finanzamt noch ein Wörtchen mitreden will, da der Unternehmer für das unbare Trinkgeld, Zahlungsgebühren entrichten muss.

Tortellini – schlechtes Essen im Restaurant

hitzebeständiges Bakterium vermehrt sich in schlecht gekühltem Essen

Nach dem Verzehr von Tortellini im Restaurant haben mehrere Gäste über Übelkeit und Erbrechen geklagt. Der Supergau für jedes Unternehmen. Eine Betriebsschließung war unvermeidlich. Fraglich ob eine Wiedereröffnung möglich sein wird. Der finanzielle Schaden riesengroß und dürfte in den wirtschaftlichen Ruin führen. Haftungsfragen müssen geklärt werden. Ein Anlass mit der eigenen Versicherung abzuklären, wie im Fall der Fälle vorgegangen wird, bzw. ob die Versicherungspolice alle Gefahren abdeckt ?

Das Bakterium „Bacillus cereus“ kann innerhalb kurzer Zeit zu Erbrechen und Durchfall führen, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung. Der Erreger bildet Giftstoffe. eine Vermehrung findet vor allem in zu warm gelagerten Lebensmittel statt, besonders in Speisen die Stärke enthalten, wie Nudeln, Reis. Eine schnelle Kühllagerung, bzw,. die ausreichende Erhitzung von gegarten Speisen kann dies verhindern. Das Bakterium ist sehr hitzeresistent und kann Sporen bilden. Aus diesem Grund ist eine ausreichende Heißhaltung von erhitzten Speisen erforderlich. Das Bundesamt für Risikobewertung fordert eine Heißhaltung der zubereiteten Gerichte von mind. 60%.

Mit größter Sorgfalt müssen wir mit Lebensmittel umgehen. In Betriebsrestaurant wird aus diesem Grund ein Schnellkühler bzw. Schockfroster eingesetzt. Dieser gewährleistet eine schnelle Abkühlung der frisch zubereiteten Speisen. Schockkühlen bedeutet Lebensmittel innerhalb von 90 Minuten auf +2 Grad zu kühlen. Beim Schockgefrieren werden die Lebensmittel innerhalb von 3 Stunden auf -18 Grad abgekühlt, also gefroren. Die anschließende Lagerung muss überwacht und kontrolliert werden. Es gibt auch GN Behälter-Deckel mit einer Gummidichtung zum Vakuumieren.

Als „Fried Rice Symdrome“  geistert  aktuell wieder ein Fall von einem Studenten durch die sozialen Netzwerke, der 2008 Pasta gegessen hat, welche tagelang ungekühlt war und gestorben ist. Das Bakterium bildet giftige Toxine. Ein weiterer Fall ereignete sich 2003: Damals sollen fünf Kinder einer Familie an einem Nudelsalat, der vier Tage alt war, erkrankt sein. Er war bei 14 Grad im Kühlschrank aufbewahrt worden. Das jüngste Kind ist verstorben.

Im Temperaturbereich von 10 bis 50 Grad Celsius vermehrt sich das Bakterium. Am wohlsten fühlen sich die Bakterien jedoch zwischen 30 und 40 Grad. Sporen bilden sich meist ab 20 Grad aus – also bei Zimmertemperatur. Lässt man Nudeln oder Reis nun über Nacht bei Raumtemperatur stehen entwickeln die Sporen dann das Bakterium, welches die Toxine bilden.

Kurzes erwärmen – auch in der Mikrowelle haben keinen Erfolg.

Auch durch sporenhaltigen Ackerboden oder Staub kann B. cereus leicht auf Lebensmittel übertragen werden. Aus diesem Grund ist die Lagerhaltung mit strikter Trennung sehr wichtig. Kisten mit Gemüse und Salate können diese Sporen enthalten.

 

 

 

Herausforderungen im Geschäftsalltag

„Quo vadis“  Anpassung der Öffnungszeiten

Seit Jahresbeginn versuchen Inhaber mit Anpassung der Öffnungszeiten einen geordneten Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten. War in den Jahren nach Corona der Fokus auf die optimale Auslastung des Restaurants mit Einführung von Time-Slots gelegt.  Auch No-Showgebühren haben sich im letzten Jahr, gerade in hochpreisigen Restaurants, durchgesetzt. Spitzenhäuser verlangen bei Reservierung eine Gebühr, die bei nicht frühzeitiger Stornierung verfällt und nicht erstattet wird. Das System wird in den USA seit vielen Jahren praktiziert und ist Normalität.

Aktuell steht der Mitarbeitermangel im Fokus, und zwingt die Betreiber die Öffnungszeiten zu reduzieren. In allen Bereichen fehlen KollegInnen. Die verbliebene Belegschaft kann einen vollumfänglichen Geschäftsbetrieb nicht mehr aufrechterhalten. Das sind auch Auswirkungen der Pandemie. Viele MitarbeiterInnen kamen mit dem Kurzarbeitergeld nicht über die Runden, wurden gekündigt. Betriebe die es schafften ihren Mitarbeiterstamm zu halten und aus eigener Tasche zu bezahlen, sind jetzt im Vorteil. Ruhetage sind Tage ohne Umsatz, ohne Gewinn. Da muss mit spitzem Bleistift gerechnet werden. die Fixkosten sind unverändert. Rechnet sich das Ganze noch, oder gehe ich ins Minus? Wichtig hier nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern zeitnah die monatlichen Abrechnungen mit dem Steuerberater kontrollieren und besprechen. Nicht erst 4 Wochen später, das sollte in der ersten Tagen des Folgemonats erfolgen. Der Steuerberater kann einen wöchentlichen Mindestumsatz erstellen, dann sehe ich schnell ob ich im roten oder schwarzen Bereich bin. Die fehlenden Erlöse müssen der Folgewoche zugerechnet werden. Ein einfacher Blick wie sich der Monat entwickelt bzw. abschließt.

 

 

Ökonomen zur Rückkehr von 19%

Dauerthema 19% Mehrwertsteuer

Debatte geht in alle Richtungen

Dass die Mehrwertsteuer auf Speisen während der Pandemie auf 7% gesenkt wurde, war eine Erleichterung und hat viele Betriebe am Leben gehalten.

Erst gingen die Menschen nicht mehr essen, weil sie wegen den Einschränkungen nicht mehr durften. Jetzt weil das Leben zu teuer geworden ist.

Ist eine reduzierte Steuer wirklich nötig? Der Wirtschaftswissenschaftler Rüdiger Bachmann ist der Meinung, es sei richtig auf den normalen Steuersatz zurück zu gehen. Mit dieser Haltung ist er nicht alleine. Forscher des Mannheimer Wirtschaftsforschungsinstituts ZEW halten eine Rückkehr zum Mehrwertsteuersatz von sieben auf 19 Prozent im Gastronomiebereich für ökonomisch sinnvoll – und sozial gerecht.

Bachmann’s Statement:

Wenn die Gastronomen kein Geschäftsmodell haben, das mit einem normalen Steuersatz funktioniert, dann ist das ihr Problem ! Wenn man sagt, man muss die Gastronomen schützen, dann sollte man sich die Frage stellen: Was ist da eigentlich schützenswert ? Er ist der Ansicht, die Wirte hatten vor der Senkung ein Geschäftsmodell, was hat sich daran verändert? Wenn die Gastronomie eine geringere Nachfrage hat, dann sei dies so, und ein Strukturwandel. Gastwirte müssten sich auf diese Veränderung einstellen, mit neuen Geschäftsmodellen reagieren, oder vom Markt verschwinden.

Argumente für einen ermäßigten Steuersatz sind nachvollziehbar, für die gastronomische Versorgung von Schulen und Kindergärten“, heißt es in einer Bewertung der Wirtschaftswissenschaftler.

Post-Pandemie-Zeit mutet der Gastronomie wie anderen Branchen auch einen weiteren Strukturwandel zu, der keine Rechtfertigung für eine dauerhafte Subventionierung liefert“, ergänzt ZEW-Expertin Katharina Nicolay.

Die Branche hat trotz Steuerermäßigung erhebliche Preissteigerungen durchgesetzt, und die Preise für Strom und Gas seien wieder rückläufig“, argumentiert  ZEW-Experte Friedrich Heinemann.

Fraglich ob es sinnvoll ist, wenn „Promigastronomen“ vorrechnen, wie ihre Kalkulation des Schnitzels aussieht und was am Ende übrig bleibt. Dies erzeugt nur wilde Spekulationen und „Milchmädchenrechnung“.  Ich habe nicht gesehen, dass Handwerksmeister ihre Kalkulation offen legen. Auf einer Handwerkerrechnung wird die Umsatzsteuer explizit am Ende ausgewiesen und ein Gesamtrechnungsbetrag errechnet. Ein erster Schritt zu mehr Transparenz kann sein, auf der Speisekarte die im Bruttopreis enthaltene Mehrwertsteuer auszuweisen. So sieht der Gast sofort, wie hoch der Anteil der Steuer an seinem Menü ist.

 

 

 

 

Land-Wirte erfolgreicher als Gast-Wirte

 

Kehrtwende bei Agrar-Kürzungen

Warum schaffen das die Wirte nicht ….???

Die landesweiten Proteste der Bauern im Dezember 2023 haben Erfolg gezeigt. Trotz dieses Erfolgs geben sie nicht auf,die Proteste gehen auch im Januar 2024 weiter. Die Bauerndemos in Deutschland haben viel bewirkt. Die Ampel-Regierung knickt ein und nimmt zu großen Teilen die Maßnahmen zur Erhöhung und Mehrbelastung zurück. Auch der Bundesminister der Landwirte zeigt sich erleichtert und begrüßt die Entscheidung. Er zeigt großes Verständnis für die Landwirte und hat ja auch „zugehört“ und die Sorgen und Befürchtungen der Bauern zur Kenntnis genommen.   Unser Finanzminister hat ja bei Frau Maischberger deutlichst seine Position dargestellt. „Das ist jetzt ein Zurück zur Normalität“, legte er nach. Befristete Krisenmaßnahmen wie die Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen seien aufgrund der Gaststättenschließung während der Lockdown-Zeit getroffen worden. Die Pandemie ist zu Ende. Der Landesvater von Baden-Württemberg hatte in Stuttgart im November 2023 sein Statement verkündet. <Im Prinzip finde ich es richtig, dass man Krisenerleichterungen nach der Krise wieder auf den Vorkrisenstand zurückholen muss, weil man sonst das Instrument in Zukunft nicht mehr anwenden kann>

 

 

 

Preiskalkulation in 2024

Schnitzel und Co. werden teurer.  Schnitzelpreisaufreger von Nord bis Süd.  Von der Nordseeinsel Sylt mit Highsnobiety und Nobelgastro bis Alpenland.

Die alte Speisekarte hat ausgedient …..

aber nicht bei allen Kollegen, einige lassen die lassen die Preistafeln weiterlaufen wie gehabt. Können die besser kalkulieren oder legen die lieber drauf ?

In Social Media häufen sich negative Kommentare. In Baden-Baden erhebt ein Lokal 3,50 €  Zuschlag. Ein Restaurant in einem sauerländischen Wintersportort ist der Aufreger und spaltet die Community. Das Preis-Leistung-Verhältnis wird in dem Hotsport angeprangert. Die Speisekarte kann auch online im Vorfeld eingesehen werden, das Angebot hängt im Speisekartenaushang. Wer sich informiert, kann entscheiden, ob er im Gastraum Platz nimmt und sich den Genüssen hingibt. Die Preise bewegen sich im oberen Mittelfeld, der Location und des Standorts angemessen. (Wer lesen kann ist halt besser dran). Jeder Gast ist in seiner Entscheidung frei, das Restaurant zu besuchen, oder eine preisgünstigere Alternative aufsuchen.

Auf Social Media sind viele der Meinung, dass sich in den letzten Jahren die Wirte einfach die 12% Mehrwertsteuerentlastung  als zusätzlichen Gewinn gegönnt haben. Dass dies zur  Entlastung und zur Deckelung der Unkosten herangezogen wurden, haben viele Gäste vergessen oder einfach nicht erkannt. Ohne diese Maßnahme während der Coronazeit, würde es noch düsterer in der Gastrolandschaft aussehen. Den Wirten ging es wie allen Verbrauchern, die unter den zusätzlichen Belastungen der Vergangenheit gelitten haben. Keine Branche hat es in der Pandemie wirtschaftlich härter getroffen und haben nur noch „übers nackte Überleben“ gekämpft. In den Jahren 2020/21/22 wurde trotz staatlichen Hilfen Verluste gemacht, die auch mit hohen Krediten aufgefangen wurden. Eine mögliche Preisreduzierung hätten viele Gastronomen wirtschaftlich nicht überlebt.

Jetzt ist eine betriebswirtschaftliche Unternehmensführung und zeitnahe Buchhaltung überlebenswichtig. Kalkulation – Nachkontrolle sind unabdingbar, damit jederzeit ein vollständiger Überblick über den Istzustand der Finanzen gewährleistet ist. Der Steuerberater wird zum wichtigsten Informant, das setzt aber voraus, ihm zeitnah alle Zahlen übermittelt werden, und nicht erst nach sechs Monaten. Erfolgreiche Unternehmer haben spätestens am 3. eines Monats die Zahlen auf dem Tisch.